Fachkolloquium in Kooperation mit dem IOS Regensburg 26.07.17
Das Ostkircheninstitut der Diözese Regensburg hat am 26. Juli 2017 in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschungen erstmals ein Fachkolloquium durchgeführt. Ein kleiner Kreis von Fachreferenten und Nachwuchsakademikern tauschte sich dabei über die kirchliche Situation in Russland und in der Ukraine aus. Der thematische Bogen umfasste historische, soziologische und theologische „Stichproben“ aus dem 19./ 20. Jh.: Klaus Buchenau (Regensburg) beleuchtete die Situation geistlicher Akademien und die Akzente theologischer Ausbildung vor der Oktoberrevolution. Michail Škarovskij (Sankt Petersburg) sprach über Mechanismen, Reaktionen und Wirkungen der Verfolgungsperiode der Russischen Orthodoxen Kirche unter Chruščev. Der Vortrag von Katrin Boeckh (Regensburg/ München) behandelte die Kirchen als Gestalter des politischen Umbruchs am Ende der Sowjetunion, eine Entwicklung, die katholischerseits besonders mit dem Namen des Kardinalstaatssekretärs Casaroli verbunden ist; dessen Archivalien konnte K. Boeckh kürzlich im Vatikanischen Geheimarchiv sondieren. Kseniia Gatskova (Regensburg) gab aus soziologischer Sicht einen Überblick zu Veränderungen in der religiösen Einstellung der Gläubigen während der Ära post-kommunistischer gesellschaftlicher Transformation in Russland und in der Ukraine. Dietmar Schon analysierte das Dokument „Grundlagen der Lehre der Russischen Orthodoxen Kirche über Würde, Freiheit und Rechte des Menschen“ aus dem Jahr 2008 als Zeugnis neuer theologischer Akzente und einer Neupositionierung der Russischen orthodoxen Kirche in Staat und Gesellschaft.
Prof. Dr. M. Škarovskij/Sankt Petersburg (Bild oben)
Vortrag Direktor Dr. Schon