Aktuelles/Veranstaltungen
Besuch in Nordmazedonien 20.-24. Juni 2023
Nach einer längeren Phase der Unsicherheit hat sich jüngst die kanonische Situation der Orthodoxie im heutigen Staat Nordmazedonien geklärt. Eckpunkte dabei waren die kirchliche Anerkennung als Erzbistum Ohrid und die Wiederaufnahme kirchlicher communio durch das Ökumenische Patriarchat im Mai 2022 sowie die kurz darauf gewährte Autokephalie durch die Serbische Orthodoxe Kirche. Weitere autokephale Kirchen, darunter diejenige Bulgariens, haben seither ebenfalls die communio aufgenommen oder sogar die kirchliche Selbständigkeit anerkannt. Auch wenn noch einige innerorthodoxe Fragen klärungsbedürftig sind, war durch die skizzierte Entwicklung der Weg frei, in ökumenisch korrekter Weise den Kontakt zur Orthodoxie Nordmazedoniens zu suchen. Dem diente ein Besuch des Direktors des Ostkircheninstituts, P. Dr. theol. habil. Dietmar Schon o.p., der auf Einladung der orthodoxen theologischen Fakultät in Skopje möglich geworden war.
Jahrestagung der Gesellschaft für das Studium des Christlichen Ostens (GSCO) 16./ 17. Juni 2023
Nach längerer Pause konnte die diesjährige Fachtagung der GSCO in Erlangen zur Freude von Vorstand und Teilnehmern wieder in Präsenz durchgeführt werden. Themenschwerpunkt war das „Christentum im Nahen Osten. Gegenwartslage und aktuelle Forschungen“. Dr. Uwe Gräbe beleuchtete - bereichert durch persönliche Eindrücke und Bildmaterial - die aktuelle Lage der Christen insbesondere im Libanon und in Jordanien. Drei weitere Vorträge waren der Literatur und jüngeren Geschichte der Armenier gewidmet. Prof. Dr. Ute Verstegen (Erlangen) referierte über archäologische Forschungen zu Kirchenbauten jenseits der römischen Reichsgrenzen. Prof. Dr. Christian Lange (Würzburg) stellte anhand mehrerer Textzeugnisse dar, dass und wie ein Austausch über spätantike biblische Auslegungen zwischen Judentum und Christentum stattgefunden hat, teils durch Rezeption, teils im Zuge einer Neuinterpretation. Hat das betreffende biblische Motiv Eingang in den Koran gefunden, konnte zuweilen sogar eine Auseinandersetzung der islamischen Auslegungstradition mit vorhandenen jüdischen und christlichen Ansätzen beobachtet werden, um bestimmte Koranstellen zu erklären. Der Vortrag zeigte eindrücklich, dass sich die wechselseitige Beeinflussung jüdischer, christlicher und muslimischer Autoren viel facettenreicher darstellt, als lange vermutet wurde. Einem nochmals anderen Themenbereich widmete sich Dr. Irena Pavlović, die zu den Perspektiven einer ökumenischen Friedensethik referierte. Mit diesen Referenten und Themen hat sich die GSCO eindrucksvoll im „analogen Format“ zurückgemeldet.
Teilnahme an einem Symposium in Fribourg/Schweiz 1.-3. Juni 2023
In den Räumen der theologischen Fakultät der Universität Fribourg/Schweiz fand vom 1.-3. Juni ein interdisziplinäres Symposium „Kirchenlehrer und Kirchenlehrerinnen - Entstehung, Wandel, Bedeutung“ statt. Organisiert war diese Veranstaltung von Prof. Dr. Mariano Delgado (Fribourg) und Prof. Dr. Volker Leppin (Yale). In den Beiträgen wurde die Bedeutung von „Kirchenlehrern“ bzw. „Lehrern im Glauben“ aus katholischer und reformatorischer Perspektive beleuchtet. Der Direktor des Ostkircheninstituts, P. Dr. theol. habil. Dietmar Schon o.p., beteiligte sich mit einem Vortrag zum Thema „Johannes von Damaskus - ein Kirchenvater mit neuer Aktualität“.
Aufenthalt in Griechenland 11.-21. Mai 2023
Mehrere, zeitlich aufeinander abgestimmte Vorhaben führten den Direktor des Ostkircheninstituts, P. Dr. theol. habil. Dietmar Schon o.p., nach Griechenland. Erste Station war Volos, wo die dortige orthodoxe Akademie für theologische Studien in Kooperation mit der Fakultät für evangelische Theologie der Universität Münster und dem Exzellenzcluster „Religion und Politik“ derselben Universität am 12.-14. Mai 2023 ein Symposium durchführte. Thema dieser Tagung war „Individual and Community in the Wake of the Public Discourse of the Orthodox Church“. P. Schon nahm daran teil und moderierte eine der Sessionen. Am Montag, den 15. Mai 2023 empfing Metropolit Ignatius von Demetrias, der beim letztjährigen Fachkolloquium in Regensburg teilgenommen hatte, P. Schon zu einem Gespräch, an dem auch die Leitung der Akademie von Volos teilnahm. Dabei informierte sich der Metropolit über aktuelle Bemühungen des Ostkircheninstituts und sprach sich für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit der Akademie von Volos aus. Der folgende Tag war den Planungen für ein Fachkolloquium des Ostkircheninstituts und der Akademie im Jahr 2024 gewidmet. P. Schon reiste dann von Volos nach Athen weiter, wo er an der Fakultät für Orthodoxe Theologie der Universität Athen einen Gastvortrag hielt. Der Aufenthalt bot zudem Gelegenheit zu Gesprächen mit Prof. Dr. Christus Karakolis und weiteren Vertretern der Fakultät sowie für eine Besichtigung dieser für die griechische Orthodoxie höchst bedeutsamen Einrichtung.
Kontakt- und Planungsgespräche in Münster 23.-25. März 2023
Sitzung der diözesanen Ökumenekommission 23. Februar 2023
Fachkolloquium in Regensburg 9.-12. Februar 2023
Gemeinsam mit Vertretern der Fakultät für Orthodoxe Theologie an der Universität Sibiu fand am 9. bis 12. Februar 2023 ein Fachkolloquium in Regensburg statt. Das Thema lautete "Kirchliche Tradition: Schnee von gestern oder Wegweisung für die Zukunft? Orthodoxe und katholische Kirche auf der Suche nach dem Mittelweg zwischen Erstarrung und Beliebigkeit". Im Kontext der modernen Gesellschaften mit ihren beschleunigten Veränderungs- und Globalisierungsprozessen stellen sich für die orthodoxe wie für die katholische Kirche dieselben dringlichen Fragen. Dabei geht es nicht nur um die heute angemessene und zukunftsoffene Weise der Interpretation oder Weitergabe des Überlieferten. In Frage steht vielmehr auch die Vermittelbarkeit des Glaubens in veränderten gesellschaftlichen, kulturellen und sozialen Rahmenbedingungen. Diesen Problemkreisen haben sich die Referenten des Kolloquiums gewidmet.
Bericht und Impressionen
Weiterlesen: Fachkolloquium in Regensburg 9.-12. Februar 2023
Teilnahme an der Delegiertenkonferenz des AcK Bayern 3./4. Februar 2023
erlauf und Beschlüsse ein vertiefender Blick geworfen werden sollte. Dem dienten sowohl eine Reihe von thematischen Vorträgen im Plenum, aber auch Workshops, deren begrenzte Größe einen umso intensiveren Austausch ermöglichte.
Weiterlesen: ausführlicher Bericht Bildrechte: © P. Dietmar Schon