Archiv 2019

Besuch von Prof. Bojidar Andonov 19.11.19

Am 19.11.19 besuchte Prof. Dr. Bojidar Andonov (Fakultät für orthodoxe Theologie der Universität Sofia/ orthodoxe Ausbildungseinrichtung an der LMU München) das Ostkircheninstitut. Themen des Gesprächs mit P. Dr. Dietmar Schon waren ein Rückblick auf die im Juni in Sofia durchgeführte Studienwoche und die Erörterung von Möglichkeiten für eine Publikation der Beiträge. Weiterhin kamen Planungen weiterer Vorhaben in den Blick, darunter die Beteiligung einer bulgarischen Delegation beim nächsten internationalen ökumenischen Symposium des Ostkircheninstituts sowie eine Fortsetzung der Zusammenarbeit im Themenbereich „sozialer Dienst der Kirche“.

Besuch des Pfarrers der Regensburger serbisch-orthodoxen Gemeinde 12.10.19

Der Direktor des Ostkircheninstituts, Dr. Dietmar Schon o.p., hatte am 12.10. die Freude, den neuernannten Pfarrer der serbisch-orthodoxen Gemeinde in Regensburg, Pfarrer Milorad Jovanovic, im Ostkircheninstitut zu einem angeregten Gespräch begrüßen zu können. Pfarrer Jovanovic, der im September die Nachfolge von Pfarrer Bojan Simic angetreten hat, zeigte sich sehr interessiert, den unter seinem Vorgänger gewachsenen Kontakt fortzusetzen.

Fachkolloquium in Belgrad 26.-29.09.19

In Zusammenarbeit mit der Fakultät für orthodoxe Theologie der Universität Belgrad konnte das Ostkircheninstitut eine wissenschaftliche Fachtagung in Belgrad durchführen. Sie stand unter dem Thema „Der Blick auf den Anderen. Katholisch-orthodoxe Selbst- und Fremdwahrnehmungen“. Damit sollte ein zentraler Aspekt der Voraussetzungen für ökumenische Begegnung näher untersucht werden.

Über die Jahrhunderte haben Ost- und Westkirche eigene Traditionen und markante Identitäten entwickelt. Daraus ist wechselseitige Bereicherung, aber auch Abgrenzung und Polemik erwachsen. Die heutige Begegnung von orthodoxer und katholischer Kirche findet so vor einer historisch gewachsenen Fülle an Selbst- und Fremdwahrnehmungen statt. Sie wirken im „kollektiven Gedächtnis“ beider Kirchen; sie können instrumentalisiert werden; sie unterliegen einer Veränderung und Entwicklung. Vor allem aber sind sie maßgebliche Faktoren, die Chancen von heutiger Begegnung und wechselseitigem Austausch mitbestimmen. Die entscheidende Frage der Tagung lautete deshalb: Der Blick auf den (kirchlich) anderen - wovon ist er geprägt?

Die Vielschichtigkeit der Fragestellung legte nahe, in einem interdisziplinär angelegten Fachkolloquium nach Antworten zu suchen. Elf Vertreter unterschiedlicher Fachgebiete trugen in einem breit angelegten Programm (kirchen-)historische, theologische und soziologische Einsichten zusammen, die über das Gelingen katholisch-orthodoxer Begegnung und Zusammenarbeit mit bestimmen. Die Ergebnisse sollen im Verlauf des Jahres 2020 in einem weiteren Band der „Schriften des Ostkircheninstituts der Diözese Regensburg“ publiziert werden.

Teilnehmer Belgrad 27. 28.09.19Teilnehmer Belgrad 27. 28.09.19 2

 

 

 

 

 

 

Referentin Belgrad 27. 28.09.19Referent 27. 28.09.19
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kirche BelgradKirche innen Belgrad 27. 28.09.19

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bilder: P. Dr. Dietmar Schon op.

Begegnung mit dem Geschäftsführer der AcK Bayern 25.07.19

Bei einem Besuch in der Münchener Geschäftsstelle der AcK Bayern konnte der Direktor des Ostkircheninstituts, P. Dietmar Schon o.p., ein ausgiebiges Gespräch mit dem Geschäftsführer der AcK, Herrn Georgios Vlantis, führen. Dabei ging es um einen Gedankenaustausch zu Fragen der multilateralen Ökumene, aber auch um einen Ausblick auf Projekte des Instituts im nächsten Jahr. Herr Vlantis erklärte sich bereit, diese tatkräftig zu unterstützen.

Symposium an der Katholischen Akademie Stuttgart-Hohenheim 19.-21.07.19

Die Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart hat sich vom 19.-22.07.19 in einem bemerkenswerten Symposium eines schwierigen Themas angenommen. Unter dem Titel „Stolen Churches or Bridges to Orthodoxy? Impulses for Theological Dialogue Between Orthodox and Eastern Catholic Churches“ wurden Möglichkeiten für einen theologischen Dialog zwischen den katholischen Ostkirchen und der Orthodoxie untersucht.
Akademie Stuttgart        Plenarsitzung StuttgartAkademiegebäude | Plenarsitzung
Latinovic Vladimir        Vassiliadis Petros StuttgartDr. Vladimir Latinovic | Prof. Petros Vassiliadis
Mehr als 50 Referenten, vor allem aus den USA sowie West- und Osteuropa trugen theologische, kirchengeschichtliche, kanonistische, liturgische und ökumenische Aspekte des Verhältnisses von Orthodoxie und katholischen Ostkirchen zusammen. Der Direktor des Ostkircheninstituts der Diözese Regensburg, Dr. Dietmar Schon o.p., beteiligte sich mit einem Vortrag zu einem Dokument ökumenischen Inhalts, das die ukrainisch-katholische Kirche im Jahr 2016 veröffentlicht hat.
Schon Dietmar Stuttgart         Podium Stuttgart
Vortrag P. Schon | Podium
Die vor allem von Dr. Vladimir Latinovic (Akademie Rottenburg-Stuttgart) exzellent vorbereitete und durchgeführte Tagung erwies sich als wahre Fundgrube von Ansätzen und Perspektiven, wie das bis heute oftmals gespannte Verhältnis zwischen katholischen Ostkirchen und Orthodoxie von historischen Lasten befreit und in einen Dialog der Verständigung und Versöhnung überführt werden könnte. Es ist beabsichtigt, dieses Ziel im Rahmen einer informellen Dialogkommission („Orthodox-Eastern Catholic Dialogue Group“) weiterzuverfolgen

Besuch im Collegium Orientale in Eichstätt 28.06.19

Am 28.06.19 besuchte der Direktor des Ostkircheninstituts der Diözese Regensburg, P. Dr. Dietmar Schon o.p., das Collegium Orientale. In Gesprächen mit Rektor Dr. Oleksandr Petrynko, Dr. Andriy Mykhaleyko und Prof. Dr. Thomas Kremer, dem Inhaber der Stiftungsprofessur für Theologie des Christlichen Ostens an der KU Eichstätt, standen Perspektiven für eine weitere Zusammenarbeit sowie ein Erfahrungsaustausch im Mittelpunkt.

Studienwoche in Bulgarien 01./09.06.19

Anknüpfend an ein „Pilotprojekt“ im Sept. 2017 in Regensburg fand die Vertiefung zum Thema „Kirche im sozialen Dienst“ diesmal in Bulgarien statt. Die Studienwoche wurde in Kooperation zwischen dem Ostkircheninstitut der Diözese Regensburg, der Fakultät für orthodoxe Theologie an der Universität Sofia und der neugegründeten Abteilung für kirchlich-soziale Tätigkeit der orthodoxen Metropolie Sofia gestaltet. Das Thema lautete „Christliche Barmherzigkeit und kirchlich-soziales Wesen heute - Herausforderungen und Perspektiven“.

Zu diesem Ereignis machte sich eine kleine Gruppe katholischer Fachleute aus Regensburg, Pfarrer Dr. Christoph Seidl, Frau Dr. Sabine Holzschuh und Herr Konrad Kett, zusammen mit dem Leiter des Ostkircheninstituts auf den Weg nach Sofia. Die bulgarische Gastfreundschaft konnten die Teilnehmer aus Deutschland bereits bei der Einstimmung im Rahmen eines Stadtrundgangs erfahren. Beim Besuch der Kirche der Hl. Weisheit ließ es sich deren Priester, Angel Angelov, nicht nehmen, selbst durch die Ausgrabungen unter diesem historisch bedeutsamen Kirchenbau zu führen und lud spontan zu einem Beisammensein in einen Nebenraum der Kirche ein.
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Bilder (© Dr. Dietmar Schon): Sveta Nedelja                    Ausgrabungen unter Hagia Sophia

In einem ersten Teil der Studienwoche stand ein Austausch zwischen katholischen und orthodoxen Fachleuten im Mittelpunkt. Sie und eine Teilnehmergruppe engagierter Priester und Laien wurden vom Dekan der Fakultät, Prof. Dr. Alexander Omarchevski und von Prof. Dr. Bojidar Andonov, dem Lehrstuhlinhaber für praktische Theologie, herzlich begrüßt. Der Direktor des Ostkircheninstituts, P. Dr. Dietmar Schon o.p., hielt das Eröffnungsreferat. Anhand eines Dokuments der Deutschen Bischofskonferenz erläuterte er die Verankerung des kirchlich-sozialen Dienstes im Leben und Auftrag der katholischen Kirche Deutschlands. Prof. Dr. Albena Chavdarova (pädagogische Fakultät/ Abteilung Management sozialer Einrichtungen und christliches Sozialwerk) fokussierte Chancen und aktuelle Herausforderungen kirchlicher Sozialtätigkeit im bulgarischen Kontext.
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Bilder: Dr. Dietmar Schon o.p. | Konrad Kett | Pfr. Dr. Christoph Seidl | Dr. Sabine Holzschuh
Der Schwerpunkt der Tagung lag in thematischen Bereichen, die im Blick auf eine Verstärkung des sozialen Engagements der bulgarisch-orthodoxen Kirche besondere Bedeutung haben. Dr. Christoph Seidl, Verantwortlicher der Diözese Regensburg für Seelsorge im Gesundheits- und Sozialwesen, stellte den fachlich-theologischen Hintergrund und dessen praktische Umsetzung für die Bereiche Krankenhausseelsorge, Krisenpastoral und Hospizseelsorge vor. Aus bulgarischer Perspektive sprach Dr. Ivo Janev zum Projekt „Pastoraldienst bei der Palliativpflege“. Dr. Sabine Holzschuh widmete ihren Beitrag den Möglichkeiten pastoraler Begleitung von Menschen in Krankheit, Not und Trauer sowie Grundelementen der Ausbildung von Ehrenamtlichen in diesen Bereichen. Herr Konrad Kett stellte Beispiele ehrenamtlicher Angebote von Seelsorge für Menschen mit Behinderung und Kranke in den Mittelpunkt.

Der Vikarbischof von Sofia, Bischof Polykarp, empfing die deutsche Gruppe im Patriarchatsgebäude zu einem ausführlichen Gespräch über die Tagung und die Chancen einer praktischen Umsetzung ihrer Ergebnisse. Begleitet von Prof. Dr. Bojidar Andonov konnten die Gäste aus Deutschland das Bačkovo-Kloster besuchen, dessen Abt, Bischof Sionij, zu einem ausführlichen Gespräch zur Verfügung stand und für weitere Erfahrungen mit der herausragenden bulgarischen Gastfreundschaft sorgte. Mit einem kurzen Besuch in der Weltkulturerbestadt Plovdiv und der Rückfahrt zum Flughafen endete für die drei Regensburger Fachleute ihr erster Besuch in Bulgarien.
Polokarp EmpfangBackovo KlosterKircheFresko RefektoriumPlovdiv römisches Theater                  Bilder: Empfang durch Bischof Polykarp | Kloster Backovo/Kirche | Fresko Refektorium | römisches Theater, Plovdiv
Der zweite Teil der Studienwoche fand im Kloster Troyan statt. Hier versammelte sich eine Gruppe bulgarischer Fachleute und bereits ehrenamtlich im sozialen Dienst Tätiger, um mit Prof. Andonov, Prof. Chavdarova und P. Dr. Dietmar Schon o.p. Ergebnisse der Tagung einzusammeln und deren praktische Umsetzung zu erörtern. Großes Interesse bestand an Wegen zur spezifischen Ausbildung von Priestern und Laien für den sozialen Dienst der bulgarisch-orthodoxen Kirche. Mit Einrichtung eines Masterstudiengangs „kirchlich-soziales Wesen“ hat die theologische Fakultät jüngst bereits ein Zeichen gesetzt. Die Querverbindung zu ebenfalls bereits existierenden Ausbildungsmöglichkeiten an der Fakultät für Pädagogik soll verstärkt werden. Bedarf besteht weiterhin vor allem in der nicht-universitären Ausbildung von orthodoxen Ehrenamtlichen für den sozialen Dienst. Hier soll geprüft werden, ob und wie entsprechende Kursangebote in Deutschland für orthodoxe Laien in Bulgarien fruchtbar gemacht werden können.
Troyan KlosterPontifikalliturgieSionij Bischof GesprächsrundeGesprächsrunde
Bilder: Kloster Troyan | Pontifikalliturgie | Gesprächsrunde mit Bischof Sionij | Gesprächsrunde

Tagung der deutschen Ökumene-Referenten in Erfurt 15./17.05.19

In Vertretung von Prof. Dr. Christoph Binninger, nahm der Direktor des Ostkircheninstituts, P. Dr. Dietmar Schon, an der diesjährigen Tagung der deutschen Ökumenereferenten in Erfurt teil. Das umfangreiche Programm der Konferenz behandelte eine große Bandbreite aktueller Einzelthemen, darunter „Ökumene nach 2017 - Die Umsetzung der Selbstverpflichtungen“, Berichte u.a. über den Stand der Vorbereitungen zum Ökumenischen Kirchentag 2021 in Frankfurt und ökumenische Informationen aus den Diözesen.

Das diesjährige Studienthema war der orthodoxen Kirche in der Ukraine gewidmet; das Thema lautete „Die Orthodoxe Kirche im Spannungsfeld von Einheit und Autokephalie - Ökumenische Implikationen des ukrainischen Kirchenkonflikts“. Georgios Vlantis (Ökumenisches Patriarchat/ Geschäftsführer der AcK Bayern) und Nikolaj Thon (Berliner Diözese des Moskauer Patriarchats) erläuterten die unterschiedlichen Sichtweisen und Interessen, welche die aktuell schwierige Situation bestimmen.

Sitzung der Ökumene-Kommission 07.05.19

Am 07.05.19 fand die konstituierende Sitzung der diözesanen Ökumenekommission statt. Zu den von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer berufenen Mitgliedern zählt für eine weitere Amtszeit auch der Direktor des Ostkircheninstituts, P. Dr. Dietmar Schon. Der Ökumenereferent überreichte zu Beginn der Sitzung die bischöflichen Ernennungsurkunden. Neben Berichten aus den Dekanaten, über den aktuellen Kirchenkonflikt in der Ukraine und über den ökumenischen Gedenkgottesdienst zum Ende des I. Weltkriegs standen vor allem die Planungen für 2019/ 20 im Mittelpunkt der Diskussion.

Besuch in Sibiu 19./22.03.19

Vom 16.-22. März 2019 besuchte der Direktor des Ostkircheninstituts, P. Dr. Dietmar Schon OP, das Ökumenische Institut der Fakultät für orthodoxe Theologie in Sibiu/ Rumänien. Im Rahmen des „Ökumene-Semesters 2019“ hielt er dort einen Vortrag zum Thema „Kommunikation statt Entfremdung - Zur Methodik einer Annäherung zwischen katholischer und orthodoxer Kirche“.

Der Besuch bot darüber hinaus Gelegenheit, mit dem Direktor des Ökumenischen Instituts, Pfarrer Dr. Alexandru Ioniță, und dessen Mitarbeiter Dr. Alexandru-Marius Crișan Möglichkeiten einer künftigen engeren Zusammenarbeit in den Blick zu nehmen und konkrete Projekte vorzubereiten. Dr. Ioniță, der neben seiner wissenschaftlichen Arbeit eine Gemeinde in Hammersdorf/ Guşteriţa, am Stadtrand von Sibiu betreut, erläuterte P. Schon vor Ort die Aufbauarbeit, die notwendig ist, um die Chancen zu zeitgemäßer Seelsorge entsprechend den Erwartungen der Gläubigen zu verbessern. In der Nachbarschaft zur Gemeindekirche befindet sich eine der traditionellen befestigten Kirchen der Siebenbürger Sachsen aus dem 13./ 15. Jh., deren Geschichte Pfarrer Ioniță seinem Gast erläuterte.

Hammersdorf Pfarrkirche innen webSiebenbürger Sachsen Kirche web



 

 

 

 

 

Dr. Alexandru-Marius Crișan begleitete P. Schon bei einer Stadtbesichtigung und bei einer Fahrt nach Cisnădie/ Heltau und Cisnădioara/ Michelsberg in der Umgebung von Sibiu; die dortigen Festungskirchen sind weitere bedeutende Zeugen der bewegten Kirchengeschichte des Landes, die oft von Gegensätzen und Rivalitäten bestimmt war, sich heute aber durch gute ökumenische Zusammenarbeit auszeichnet.
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