Besuch in Serbien 04.-09.04.2022
Das Ostkircheninstitut der Diözese Regensburg unterhält über die Jahre gewachsene gute Beziehungen nach Serbien, speziell zur Fakultät für orthodoxe Theologie der Universität Belgrad. Nach einem in Kooperation durchgeführten Fachkolloquium 2019 hatte die Corona-Pandemie eine turnusmäßige Fortsetzung jedoch verhindert. Nach einer ganzen Reihe von Personalwechseln stand auch in Serbien an, frühere Kontakte zu beleben und neue Querverbindungen herzustellen. Dies war Hauptziel eines Besuchs des Direktors des Ostkircheninstituts, P. Dr. habil. Dietmar Schon OP, in Serbien, der von Prof. Dr. Predrad Dragutinović und Prof. Dr. Rade Kisić (orth.-theol. Fakultät, Universität Belgrad) intensiv vorbereitet worden war.
Den Höhepunkt bildete zweifellos der Empfang durch den 2021 neu gewählten Patriarchen der Serbischen Orthodoxen Kirche, Porfirije (Perić). Ein intensives Gespräch in bester Atmosphäre ermöglichte es, dem hohen Gastgeber das Ostkircheninstitut und seine Ziele vorzustellen. Patriarch Porfirije bekundete sein lebhaftes Interesse an Querverbindungen zur katholischen Kirche im allgemeinen und zum Ostkircheninstitut im speziellen. Diese ökumenische Aufgeschlossenheit hatte der Patriarch bereits in seinem früheren Amt als Metropolit von Zagreb und Ljubljana unter Beweis gestellt, wo er sich engagiert für eine bessere Beziehung zwischen Orthodoxen und Katholiken in der Region eingesetzt hatte. Im selben Geist ermutigte er nun die anwesenden Mitglieder der Fakultät, in Planungen für eine konkrete Zusammenarbeit mit dem Ostkircheninstitut einzutreten. Die Einladung zum Mittagessen im Patriarchat stellte eine besondere Geste der Wertschätzung dar. Eine besondere Führung durch das bedeutende Museum im Patriarchatsgebäude schloß den Besuch ab.
Im Gespräch mit dem neu ernannten Dekan der orthodox-theologischen Fakultät bekundete auch dieser seine Unterstützung einer Zusammenarbeit mit dem Ostkircheninstitut. So war auch von dieser Seite der Weg geebnet, mit dem Leiter des Instituts für Ökumenische Theologie, Prof. Dr. Rade Kisić, die ersten Eckpunkte für ein gemeinsames Fachkolloquium im Jahr 2023 festzulegen.
In Begleitung von Prof. Predrad Dragutinović und Prof. Nenad Bozović folgte P. Schon der Einladung von Bischof Irinej (Bulović) zu einem Besuch in Novi Sad. Dort nahm die kleine Gruppe zunächst an einer festlichen Liturgie in der Kathedrale teil. Im Anschluß war Gelegenheit für ein Gespräch, bei dem P. Schon das Ostkircheninstitut vorstellen konnte. Bischof Irinej bekundete seine Unterstützung einer Zusammenarbeit. Es folgte eine kleine Feier zu Ehren des Bischofs, der am selben Tag das 50-jährige Jubiläum seiner Mönchsweihe beging. Den Abschluss bildete die Einladung zum Mittagessen im Bischofshaus, ein willkommener Rahmen für vertiefte Gespräche in kleinstem Kreis.
Auch der römisch-katholische Erzbischof von Belgrad, Stanislav Hočevar SDB, empfing P. Schon zu einem Gespräch. Der Erzbischof sagte dabei zu, seinem Nachfolger, der in Kürze ernannt werden soll, das Ostkircheninstitut und seine Querverbindung zur serbisch-orthodoxen Kirche zu empfehlen. Eine Führung durch die Abteilung für christliche Kunst im Nationalmuseum rundete den Besuch in Belgrad mit einem tiefen Eindruck von der reichen künstlerischen Tradition der Serbischen Orthodoxen Kirche in passender Weise ab.